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KAPITEL ELF

Unter Quarantäne

Der Ausblick, ein Versuchsobjekt in einem Labor zu werden, ist für dich nicht akzeptabel. Mit Sicherheit wirst du dir nicht deine Freiheit nehmen lassen, vor allem nicht, wenn du nichts Unerlaubtes getan hast. Du steuerst deinen Transporter von der Raumstation und den anderen Schiffen weg und gibst vollen Schub. Mit rasanter Geschwindigkeit entfernst du dich und wirst sofort von den Sicherheitskräften verfolgt.
Du denkst, du kannst entkommen. Aber dann trifft ein Fang-Strahl dein Schiff. Sofort heulen im Cockpit unzählige Alarme auf. Dein Schiff wird mit Phasern beschossen.
Das war auch schon Dein letzter Gedanke, ever. Eine Phaser-Salve brennt sich stracks durch dein Schiff. Es wird sauber in zwei Teile geteilt, wie eine Jungfrau von David Copperfield. Hiermit endet dann also deine Flucht, so schnell wie sie begonnen hat.
Die Überreste Deines Schiffs und Deines Körpers schweben lautlos vor sich hin und glitzern im Sternenlicht, für immer und ewig. Denn das All vergisst nie. Immerhin bist Du jetzt auf gewisse Art und Weise unsterblich geworden.
Bravo, Kapitän. Wie? Keine famosen letzten Worte für die Nachwelt? Nein? Aus die Maus. Ende Gelände.
Du siehst Dir jetzt die Radieschen von unten an. Du hast den Löffel abgegeben.
Der war eh nur geklaut. Wir hatten zugegebenermaßen nicht immer das beste Verhältnis zueinander, aber das ist bei einem so hohen Intelligenzunterschied ja auch nicht wirklich zu erwarten. Das ist vergleichbar mit einem Verhältnis zwischen Mensch und Ameise.
Aber über die Jahre sind wir uns doch schon ein klein Bisschen näher gekommen, nicht wahr? Es ist eigentlich ein Wunder, dass Du dann doch so alt geworden bist, wie Du geworden bist. Ich habe natürlich immer mein Bestes gegeben. Aber wie gesagt: wir waren wie Mensch und Ameise.
Da hilft auch die weltbeste Assistenz nicht viel.
Wir hatten aber auch schöne Zeiten. Ich erinnere mich noch daran, wie... Ach nee. Das war jemand anders.
Na dann. Servus, mach’s gut Knut.
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